Betriebswirtschaftliches Know-How in der EAA Wiesbaden + Rheingau-Taunus-Kreis

Ein Novum bei der Werkgemeinschaft e.V. aus Wiesbaden: Erstmalig wurde eine Betriebswirtin angestellt, um die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber in Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis als neuen Service aufzubauen. Angesiedelt ist er im Bereich Arbeit und Ausbildung, zu dem auch der Integrationsfachdienst als wichtiger Unterstützer der EAA gehört. Was Susanne Tölzel auszeichnet ist, dass sie sowohl im Marketing der Industrie als auch im Vertrieb von Agenturen vielseitige Projekte geleitet hat. Die Herausforderungen, die Arbeitgeber meistern müssen, kennt sie aus dem FF.

In Agenturen für Werbung, Verpackungsdesign und E-Learning beriet sie Auftraggeber aus verschiedensten Industriezweigen. Als Projektleiterin beauftragte sie wiederum diverse Firmen und Dienstleister. Daher kennt sie die Bedarfe und die Betriebsabläufe enorm vieler Betriebe und Branchen, vom Start-up, über den Mittelstand bis hin zum Konzern. In ihrem privaten Umfeld gibt es zudem viele selbständige Handwerker, so dass sie auch diesen wichtigen Bereich versteht. Für sie ist es selbstverständlich, dass Betriebe Geld verdienen müssen und vorrangig keine Wohltäter sind. Dennoch erlebte sie gelungene Inklusion bei mehreren ihrer Ex-Arbeitgeber.

Wenn es um die Gewinnung zuverlässiger Mitarbeiter geht, kann Susanne Tölzel sich sehr schnell in die Haut ihrer Gesprächspartner versetzen, mitdenken und sie ausgewogen beraten.

EAA Hessen: Frau Tölzel, was bewegt sie nun, sich für die Inklusion von Behinderten einzusetzen?

S. Tölzel: „Meine Erfahrung ist, dass viele Betriebe derzeit erhebliche Schwierigkeiten haben zuverlässige Mitarbeiter zu finden und zu halten, mit deren Arbeitsleistungen sie ihre Kunden begeistern. Die Gründe dafür sind vielschichtig, die sollte man nicht verkürzt zusammenfassen. Jedoch habe ich nicht wenige überlastete Mitarbeiter und Führungskräfte gesehen, Flüchtigkeitsfehler und manchmal auch einfach schlampig ausgeführte Arbeit, mangelnde Qualitätskontrollen, geduldige Kunden, die es nicht ewig bleiben werden, und gestresste Chefs.

Seit ich
1. begann, mich mit Behinderungen, also Beeinträchtigungen des Körpers, des Geistes, der Seele oder der Sinne auseinanderzusetzen,
2. von den heute häufig sehr guten Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten erfuhr,
3. lernte, dass viele Betroffene gerne (wieder) arbeiten würden, es aber schwer haben adäquate Arbeitsplätze zu finden, und
4. die vielen Angebote für personelle und finanzielle Unterstützung kennenlernte, die hessische Arbeitgeber nutzen können,
bin ich überzeugt davon, dass hier Potential brach liegt, das für viele Arbeitgeber interessant ist.

Ich vermute, dass das Thema Behinderung verständliche Berührungsängste auslöst, dass viele Arbeitgeber schlicht zu wenig darüber wissen, was die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung mit sich bringen würde und dass sie noch nicht einmal wüssten, woher sie unabhängige Beratung bekommen könnten, um sich grundlegend und unverbindlich zu informieren.

Daher finde ich die bundesweite Einrichtung der EAAs, deren Aufgabe es ja ist, vorrangig solche Betriebe proaktiv anzusprechen, für die das Thema Inklusion am Arbeitsplatz derzeit ein Buch mit sieben Siegeln ist, eine sinnvolle Sache, der ich mich gerne widme.

Ich kann beiden Seiten helfen, den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern mit Behinderung, für sie Positives zu erreichen, wenn es mir gelingt, die Informationslücken zu schließen und Vertrauen aufzubauen. Dafür habe ich sicher einen hervorragenden Background, die passende Einstellung und prima Partner im Netzwerk. Toll ist auch, dass das Angebot für Arbeitgeber kostenlos ist, da die EAAs von den Integrationsämtern aus der Ausgleichsabgabe finanziert werden.

EAA Hessen: Und wie sieht es mit Beratung zu beeinträchtigten Azubis aus?

S. Tölzel: „Danke, dass Sie das ansprechen. Die Beratung zur Ausbildung beeinträchtigter junger Menschen ist ebenso möglich, wie die zur Beschäftigung von Mitarbeitern, die bereits qualifiziert sind. Im Bereich Ausbildung gibt es spezielle Förderprogramme und es liegt mir besonders am Herzen, den Berufseinstieg von jungen Menschen mit Behinderung zu unterstützen, indem ich Arbeitgeber informiere und ihnen ggf. helfe, geeignete Kandidaten für ihre Ausbildungsplätze zu finden.“

EAA Hessen: Frau Tölzel, Danke für dieses Gespräch und die Einblicke, die Sie uns gegeben haben.

 

Wer von sich aus Kontakt zur EAA Wiesbaden + Rheingau-Taunus-Kreis aufnehmen möchte, um sich jetzt schon einen unverbindlichen Beratungstermin zu sichern:

EAA-Fachberaterin
Susanne Tölzel
Telefon: 0611 60937-13
Mobil: 0172 7376743
Mail: eaa(at)werkgemeinschaft-wiesbaden.de

 

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