Im Jahr 2022 waren in Hessen etwa 11.000 Menschen mit Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Obwohl Unternehmen ab einer Größe von 20 Mitarbeitenden gesetzlich verpflichtet sind, fünf Prozent ihrer Stellen an Menschen mit Schwerbehinderung zu vergeben, wird diese Quote oft nicht erfüllt.
"Besonders im Hinblick auf den Fachkräftemangel kann ein inklusiver Arbeitsmarkt dazu beitragen, dieser Herausforderung zu begegnen. Es ist daher wichtig, den Unternehmen, die diese Quote noch nicht erfüllen, Unterstützung anzubieten, indem Berührungsängste genommen und stattdessen Potenziale aufgezeigt werden.
Es gibt viele gut qualifizierte und motivierte schwerbehinderte Menschen, die sich auf dem ersten Arbeitsmarkt einbringen möchten. Daher freut es mich, dass im Rahmen des Teilhabestärkungsgesetzes die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) als begleitende Hilfe im Arbeitsleben etabliert wurden, um so Unternehmen inklusiver zu gestalten“, betont Silvia Brünnel, Sprecherin für Inklusion der GRÜNEN Landtagsfraktion.
Die EAA für die Landkreise Fulda und Vogelsberg ist an der Diakonie Fulda angebunden; die Fachberaterin Judith Kremer unterstützt Unternehmen vor Ort bei Fragen zur Inklusion am Arbeitsplatz. Die Anlaufstelle ist so eine gute Ergänzung für den hier bereits existierenden Integrationsfachdienst, der die Teilhabe von Arbeitnehmer*innen mit Behinderung am Arbeitsleben voranbringt.
Die EAA hilft Arbeitgebern beispielsweise dabei, die komplexen Rahmenbedingungen zu verstehen und zeigt ihnen die Vielzahl von Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten auf, die bei der Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung zur Verfügung stehen.
"Wir informieren, beraten und unterstützen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei der Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung. Oftmals liegt der Grund für das Nichterfüllen der Quote in einem Mangel an Wissen. Deshalb zeigen wir ihnen Wege auf, wie eine erfolgreiche inklusive Beschäftigung möglich ist", erklärt die Fachberaterin Judith Kremer.
„Viele Arbeitgeber*innen haben ein festes Bild von Menschen mit einer Schwerbehinderung im Kopf. Deshalb ist es wichtig, durch Aufklärungsarbeit Stereotype weiter abzubauen“, ergänzt Tim Fockenbrock, Abteilungsleiter des Integrationsfachdiensts.
Die EAA-Anlaufstellen werden gemäß § 185a SGB IX in Hessen aus Mitteln des LWV Hessen Integrationsamtes gefördert. Das Projekt wird unter Einbindung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration von der Forschungsstelle des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e. V. durchgeführt.
EAA-Fachberaterin
Judith Kremer
Telefon: 0661 25017-917
E-Mail: eaa(at)diakonie-fulda.de