Sozialminister Klose besuchte Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) der Werkgemeinschaft Wiesbaden

Wiesbaden, 31.03.2023

Der Hessische Sozial- und Integrationsminister Kai Klose und die Landesbehindertenbeauftragte Rika Esser besuchten die seit rund acht Monaten erfolgreich arbeitende EAA der Werkgemeinschaft in der Wiesbadener Luisenstraße, um aus erster Hand zu erfahren, wie das Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebot der EAAs von Arbeitgebenden angenommen wird. Es zielt darauf ab Arbeitgebende dabei zu unterstützen, Arbeitnehmer:innen mit Schwerbehinderung in ihren Unternehmen zu beschäftigen und auszubilden. „Ein Viertel der beschäftigungspflichtigen Arbeitgeber:innen gehört immer noch zu den so genannten „Nullbeschäftigern““, sagte Klose. „Ausschlaggebend ist oftmals das fehlende Wissen über die umfangreichen Unterstützungsangebote.“ Dieses hat Patricia Süsz, Gründerin von Matilda Nola gerade kennen- und schätzen gelernt, die sich vor kurzem mit selbstgenähten Accessoires aus Kaffeesäcken selbstständig gemacht hat. Als zukünftige Arbeitgeberin gab sie Auskunft über ihre praktische Erfahrung mit der EAA und ihren Partnern.

„Ich hatte unglaublich viele Aufträge“, sagte Süsz, „ich wusste nicht mehr, wie ich das schaffen sollte.“ Sie hatte damals die Idee Aufträge an eine Behindertenwerkstatt zu vergeben. Susanne Tölzel von der „Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber“ (EAA) der Werkgemeinschaft Wiesbaden hatte einen weiteren Lösungsvorschlag für sie: „Durch meine Kolleginnen vom Integrationsfachdienst (IFD) wusste ich von einer gehörlosen Klientin, die Büroarbeit suchte, aber auch ausgebildete Schneiderin war.“ Mit Hilfe des IFD brachte sie die beiden Frauen zusammen, die sich, nicht nur dank des Gebärdensprachdolmetschers, auf Anhieb gut verstanden. Im Praktikum begeisterte die Schneiderin Frau Süsz mit ihren Fähigkeiten, so dass die Festeinstellung geplant wurde. Der IFD klärte die weiteren Unterstützungsmöglichkeiten. Das Ergebnis: Das Gehalt der neuen Mitarbeiterin wird in den ersten zwei Jahren zum großen Teil von der Rentenversicherung getragen und die Ausstattung des neuen Arbeitsplatzes vom LWV Hessen Integrationsamt finanziert. Zudem erhält die Arbeitgeberin die Einstellungsprämie aus dem HePAS-2020 Programm des LWV Hessen Integrationsamtes, dessen Bekanntmachung bei Arbeitgebern Thomas Niermann, Leiter des Integrationsamtes, besonders am Herzen liegt. Nur mit Hilfe dieser Leistungen kann das junge Startup die Festeinstellung finanziell stemmen und die noch junge Firma in profitables Wachstum führen. Die Fachberaterin des IFD begleitet die beiden auch im kommenden Jahr. Patricia Süsz dankte allen sie unterstützenden Stellen ausdrücklich für die schnelle, zielführende und für sie so wertvolle Zusammenarbeit, auch im Namen ihrer neuen Mitarbeiterin.

Dieses Beispiel zeigt plakativ, was die EAA-Fachberater*innen in enger Kooperation mit ihren Partnern bewegen können.  Das erfreute insbesondere Kai Weber, Geschäftsführer des Bildungswerkes der Hessischen Wirtschaft, das EAA-Mitarbeitende in Hessen durch ein umfangreiches Schulungsprogramm qualifiziert, und Thomas Niermann, Leiter des Hessischen Integrationsamtes, das die EAAs aus Mitteln der Ausgleichsabgabe finanziert und die Qualität der Arbeit der Einheitlichen Ansprechstellen sichert.

Susanne Tölzel berichtete ferner, wie sie in Kontakt mit Arbeitgebenden kommt: Sie ist bei Veranstaltungen und auf Messen präsent, spricht Firmen direkt an und wird zunehmend von Arbeitgebern selbst angesprochen. „Viele wissen nicht, welche Unterstützungen sie in Anspruch nehmen können. Hier entlasten wir die Betriebe und klären das für sie. In kleinen Firmen, wo es oftmals gar keine eigene Personalabteilung gibt, ist das besonders hilfreich.“ Vorurteile könnten abgebaut werden, denn in den Köpfen herrsche oft immer noch die Vorstellung, dass „Behinderte“ nur einfache Tätigkeiten ausführen können. „Es ist mir wichtig, Arbeitgebern aufzuzeigen, dass auch Akademiker von Behinderungen betroffen sind und dass es für erfolgreiche Fachkräftegewinnung hilfreich sein kann, Scheren im Kopf zu beseitigen.“

Heike Barth, Leiterin des IFD hob hervor: „Die enge Zusammenarbeit der EAA mit dem Integrationsfachdienst trägt maßgeblich dazu bei, dass Arbeitgebende davon erfahren, dass sie auch schon bestehende Beschäftigungsverhältnisse von Menschen mit Schwerbehinderung mit Hilfe des IFD sichern können.“

Minister Klose resümierte „Die Einrichtung der EAAs war der anscheinend noch fehlende Baustein im Unterstützungssystem“. Das alles wolle er als Hessischer Sozialminister gern weiter unterstützen.

Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber
Werkgemeinschaft e.V
Susanne Tölzel
Telefon: 0611 – 60937-13
susanne.toelzel(at)werkgemeinschaft-wiesbaden.de

Pressekontakt
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Bereich Arbeit und Ausbildung
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vlnr: Daniel Hauschild, Thomas Niermann, Rika Esser, Heike Barth, Patricia Süsz, Susanne Tölzel, Kai Klose, Kai Weber, Rolf Matthé, Herr Landsmann, Frank Buos