Neue Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber in den Landkreisen Fulda und Vogelsberg: Mehr Arbeitschancen für Menschen mit Behinderung

Fulda/Vogelsberg – Ab sofort gibt es Unterstützung für Arbeitgeber, die schwerbehinderte Menschen einstellen möchten: die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) für den Landkreis Fulda und den Vogelsbergkreis. Betriebe ab 20 Mitarbeitern müssen fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzen. Dass diese Quote häufig nicht erreicht werde, liege in der Regel nicht am fehlenden Willen der Betriebe, sagt Judith Kremer von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA). Oft sei mangelndes Wissen der Grund, warum Menschen mit Schwerbehinderung nicht eingestellt würden. „Arbeitgeber erhalten Zugang zu verschiedenen Zuschüssen, wenn sie Schwerbehinderte beschäftigen,“ so Kremer. Auch die behindertengerechte Ausstattung von Arbeitsplätzen gehöre dazu. „Es gilt bürokratische Hürden und Berührungsängste abzubauen,“ so Kremer.

„Die Einführung der Einheitlichen Ansprechstelle ist ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion,“ sagt der Leiter des Diakonischen Werks Fulda, Pfarrer Lars Peter Rilke. Das Diakonische Werk Fulda mit Sitz am Heinrich-von-Bibra-Platz ist Träger der neuen Ansprechstelle. Gerade in einer Zeit des Fachkräftemangels könne auf die Kompetenzen von Menschen mit Behinderung nicht verzichtet werden. Die Sozialpädagogin und langjährige Mitarbeiterin des Integrationsfachdienstes, Judith Kremer, stehe Arbeitgebern mit Rat und Tat zur Seite, wenn sie Schwerbehinderte einstellen möchten. Das gelte sowohl für Arbeitgeber, die sich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigen als auch für Arbeitgeber, die bereits Kontakt zu schwerbehinderten Bewerbern haben.

„Es gibt kaum einen Arbeitsplatz, der nicht auch durch einen Schwerbehinderten besetzt werden kann,“ sagt Judith Kremer. Es gelte die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass dies gelingen könne. Fast jeder elfte Mensch in Deutschland weist eine Schwerbehinderung auf, oft entstehen die Einschränkungen erst im fortgeschrittenen Alter infolge von Krankheiten. „Das kann eine überstandene Krebserkrankung sein, Diabetes, Depressionen oder eine Wirbelsäulenerkrankung,“ so Kremer. Schwerbehinderung könne jeden treffen. Menschen mit einer anerkannten Schwebehinderung oder Gleichgestellte müssten bei der Jobsuche häufig mit Vorurteilen und Berührungsängsten kämpfen. Dabei hätte die Behinderung häufig viel geringere Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit als viele vermuteten. Gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sei die Verunsicherung groß, was die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung angeht. Vielen sei der bürokratische Aufwand zu groß und die verschiedenen Unterstützungsangebote zu unübersichtlich. „Hier kann die Einheitliche Ansprechstelle eine wichtige Lotsenfunktion übernehmen,“ versichert Kremer.

EAA-Fachberaterin
Judith Kremer
Telefon: 0661 250179-17
Mail: eaa(at)diakonie-fulda.de

 

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Diakoniepfarrer Lars Peter Rilke (links) und Judith Kremer von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber. Foto: Claudia Pfannemüller