Am Mittwoch, den 20. November, besuchte Martin Weiland, Sonderbeauftragter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) in der Region Bergstraße/Odenwald. Die EAA, die von der Regionalen Diakonie Bergstraße am Standort Rimbach angeboten wird, ist die zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, wenn es um Fragen zu Inklusion in Arbeit geht.
Dennis Kramer, Leiter der Regionalen Diakonie Bergstraße, begrüßte die Gäste, darunter Rolf Matthé, stellvertretender Referatsleiter im hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Thomas Niermann, Leiter des LWV Hessen Integrationsamtes, sowie Nicole Gattschau, EAA-Koordinatorin für Hessen Süd.
Martin Weiland ging bei seinem Besuch auf die Zielsetzung des Bundesministeriums ein, welche mit den EAA verfolgt wird. Unternehmen einen Ansprechpartner an die Hand zu geben, der bei Fragen zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen zur Verfügung steht, sei Zweck dieses Beratungsangebots. Für Firmen ist es neben der eigentlichen Arbeit unheimlich anstrengend sich durch das Förderwesen zu arbeiten und die zuständigen Stellen herauszufinden. Die EAA, die in Form eines Lotsen aktiv wird, berät und unterstützt hierbei wesentlich. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber schonen somit wertvolle, zeitliche Ressourcen und können sich dem Tagesgeschäft widmen. Weiland stellte heraus, dass man genau hierin den Vorteil für die Unternehmen sehe, damit diese den Weg erfolgreicher Inklusion einschlagen.
Dem hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales war es ein Anliegen die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber von Beginn an auf solide Beine zu stellen. Rolf Matthé erläuterte, warum das Land Hessen mit der gesetzlichen Einführung der EAA im Jahr 2022 durch zusätzlichen Eigenmittel in die Finanzierung der Ansprechstellen eingestiegen ist. Die Beteiligung erhöht unter anderem die Stellenanteile im gesamten Bundesland und steigert die Präsenz, so Matthé. Dadurch sei man in der Lage, Anfragen schnell zu bedienen, was für die Betriebe wichtig ist.
Nicole Gattschau, EAA-Koordinatorin für Südhessen, präsentierte aktuelle Zahlen zur Arbeit der EAA im Bundesland Hessen. Sie berichtete von über 2200 Betrieben, die im laufenden Jahr erstmalig kontaktiert und über das Beratungsangebot der EAA informiert wurden. Sie hob hervor, dass daraus 1410 Betriebsbesuche in ganz Hessen resultierten. Zudem konnten in über 360 Fällen Unternehmen bei der Beantragung von Fördermitteln unterstützt werden. Konkret ergaben sich 2024 bereits jetzt für ganz Hessen 22 besetzte Ausbildungs-, 141 besetzte Arbeits- und 109 gesicherte Arbeitsplätze.
Im Rahmen des Besuchs schilderte Peter Hördt, EAA-Fachberater für die Landkreise Bergstraße und Odenwald, seine Ansätze zur Arbeitgeberansprache. „Ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Unternehmen ist entscheidend, um sie in der Beratung für das Thema Inklusion zu gewinnen“, betonte Hördt. Weiter erläuterte er, wie wichtig es ist, die spezifischen Anforderungen der Betriebe zu verstehen, um nötige Informationen und passgenaue Beratungen anzubieten.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Vorstellung von erfolgreichen Fördermaßnahmen, die sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zugutekommen. Muriel Lindner, Projektmanagerin der Unternehmensgruppe Streit aus Bensheim, berichtete von ihren positiven Erfahrungen mit der EAA. Dank der Vermittlungsunterstützung konnten zwei Arbeitsstellen erfolgreich besetzt werden, was die Unternehmensgruppe dazu motivierte, einen Teilbetrieb in einen Inklusionsbetrieb umzuwandeln. „Die ersten Gespräche mit dem Integrationsamt sind bereits geführt“, so Lindner. Die Vorstellung des Vorhabens bei interessierten Netzwerkpartnern und Einrichtungen zur Förderung von Menschen mit Behinderung hat ab Mitte des Jahres stattgefunden. Erste Praktika zur Arbeitserprobung gab es ebenfalls.
Martin Weiland zeigte sich beim Besuch der EAA angetan von der engagierten Arbeit vor Ort und attestierte die positiven Entwicklungen. In Bezug auf die benannten Beispiele, verwies er auf die Bedeutung der EAA. Damit dieser Trend anhält, ist weitere Öffentlichkeitsarbeit notwendig. „Dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die EAA flächendeckend als zuverlässigen Partner beim Thema Inklusion wahrnehmen, muss unser Ziel sein.“, ergänzt Hördt. Die bereits wahrgenommenen Beratungen in unterschiedlichen Betriebe haben erkennbar zu gelungener Inklusion in die Arbeitswelt beigetragen. Daran gilt es festzuhalten und diese Entwicklung fortzuführen. Darin sind sich die Beteiligten einig.
EAA-Fachberater
Peter Hördt
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E-Mail: peter.hoerdt@regionale-diakonie.de